Eine Forschungsgruppe hat die entscheidende ökologische Bedeutung der Haie im Anthropozän – der Ära, in der der menschliche Einfluss auf den Planeten deutlich spürbar ist – betont. Sie kommt zu dem Schluss, dass adaptive Strategien für das Management von Haipopulationen notwendig sind. Haie sind nicht nur Raubtiere im Meer; sie erfüllen zahlreiche wichtige Funktionen für die marinen Ökosysteme. Viele dieser Funktionen sind jedoch noch unzureichend erforscht, während die Haipopulationen rückläufig sind. Ein Forschungsteam fordert daher besseren Schutz für Haie, um die Gesundheit der Meere zu bewahren.
Dabei steht nicht der Schutz der Haie als Selbstzweck im Vordergrund, sondern die Erhaltung der Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der marinen Ökosysteme angesichts der fortlaufenden Umweltveränderungen. Die vielfältige Gruppe der Haie bewohnt verschiedene ökologische Nischen und Lebensräume, von der offenen Tiefsee bis zu küstennahen Flussmündungen. In diesen Gebieten fungieren sie als Räuber, Konkurrenten, Nährstofftransporteure und Beutetiere, wodurch sie zahlreiche wichtige Ökosystemdienstleistungen erbringen.
Überfischung, Verlust von Lebensräumen, Klimawandel und weitere Bedrohungen durch menschliche Aktivitäten haben die Haipopulationen weltweit stark dezimiert, was gravierende Auswirkungen auf die Ökosysteme hat. Das Forschungsteam plädiert für die Wiederherstellung der wichtigsten Haipopulationen und die Integration ihrer ökologischen Rolle in Schutzbemühungen. Um die Funktionen der Haie besser zu verstehen, fordert das Team auch gezielte Forschungsarbeiten.
Besonders große räuberische Haiarten sind laut den Autoren überproportional stark von menschlichen Aktivitäten betroffen, was sich auf Küstenökosysteme und Prozesse wie die Kohlenstoffspeicherung auswirkt. Gleichzeitig nehmen menschliche Aktivitäten in den Ozeanen weiter zu.
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