Pinguine sind längst nicht ausschließlich in den eisigen Regionen der Südhalbkugel zu Hause. So lebt beispielsweise der rund 50 Zentimeter große Humboldtpinguin heute an der Küste Perus. Doch im Vergleich zu einem prähistorischen Verwandten wirkt er fast unscheinbar: Vor etwa 36 Millionen Jahren bevölkerte ein beeindruckender Pinguinriese mit dolchartigem Schnabel die warmen Küstengebiete der heutigen Provinz Ica – nahe am Äquator.
Entdeckt wurde das etwa 1,5 Meter große Tier von der Paläontologin Julia Clarke von der North Carolina State University und ihrem internationalen Forschungsteam. Neben dem Giganten, der den wissenschaftlichen Namen Icadyptes salasi trägt, fanden die Forscher auch eine weitere ausgestorbene Pinguinart: Perudyptes devriesi. Mit einer Körpergröße von etwa 85 Zentimetern entsprach sie in etwa einem heutigen Königspinguin.
Besonders bemerkenswert ist der Lebensraum dieser frühen Pinguine: Sie lebten an der südamerikanischen Pazifikküste zu einer Zeit, als das Klima dort noch deutlich wärmer war. Bisher ging man davon aus, dass Pinguine erst rund 30 Millionen Jahre später, während einer globalen Abkühlungsphase, von der Antarktis in Richtung Äquator wanderten.
Der Riesenvogel Icadyptes sticht vor allem durch seinen extrem langen, spitzen Schnabel hervor – ein urtümliches Merkmal, das an den Schnabel eines Reihers erinnert und bei heutigen Pinguinarten nicht mehr vorkommt.
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