Merkmale eines neu entdeckten Lagerpetiden, der vor rund 230 Millionen Jahren existierte, umfassen auffallende Krallen, die an Krummsäbel erinnern, sowie einen mit scharfen Zähnen besetzten Schnabel. Dieses Raubtier beeindruckte mit seinen imposanten Säbelklauen und einem schnabelartigen Maul ähnlich dem von Raubvögeln, obwohl es lediglich bis zur Höhe der Knie eines Menschen gereicht hätte.
Enge Verwandtschaft mit den Flugsauriern
Lagerpetidae, jene flugunfähigen Reptilien aus dem Trias-Zeitalter, das von vor 237 bis vor 210 Millionen Jahren reicht, wurden Gegenstand einer 2020 veröffentlichten Studie im renommierten Fachjournal Nature. Diese enthüllte eine enge Verwandtschaft dieser Wesen mit den Flugsauriern (Pterosauria). Die bisherigen Funde von Fossilien, wenn auch spärlich, haben bisher nur ein verschwommenes Bild dieser Gruppe gezeichnet. Besonders bemerkenswert sind die krallenartigen Strukturen, die an gebogene Säbel erinnern, sowie der schnabelartige Fortsatz mit scharfen Zähnen.
Diese charakteristischen Merkmale zeichneten einen neu entdeckten Lagerpetiden aus, der vor etwa 230 Millionen Jahren lebte. Dieser Fund unterstreicht die beeindruckende Vielfalt innerhalb dieser uralten Reptiliengruppe, die als Vorläufer der Flugsaurier betrachtet wird. Ein Forscherteam unter der Leitung des Paläontologen Rodrigo Müller von der brasilianischen Universidade Federal de Santa Maria hat im Fachmagazin Nature nun ein gut erhaltenes Teilskelett eines bisher unbekannten Lagerpetiden beschrieben. Dieses bemerkenswerte Skelett wurde in der Santa-Maria-Formation im südlichen Brasilien entdeckt. Die Wissenschaftler gaben der neuen Spezies den Namen Venetoraptor gassenae.
Die Analyse des Forscherteams deutet darauf hin, dass Venetoraptor gassenae höchstwahrscheinlich eine hochspezialisierte ökologische Nische besetzte. Die außergewöhnlichen Krallen könnten zur Beutefang oder zum Klettern verwendet worden sein, wie die Forschungsgruppe betont. Die Funktion des mit zahlreichen Zähnen versehenen Schnabels bleibt hingegen weitgehend im Dunkeln, da Schnäbel grundsätzlich eine Vielzahl von Funktionen erfüllen könnten, die über die bloße Nahrungsaufnahme hinausgehen. Dies könnte Lautäußerungen, Temperaturregulierung und möglicherweise eine Rolle im Balzverhalten umfassen. Die genauen ökologischen und evolutionären Vorteile des Schnabels für Venetoraptor gassenae sind jedoch nach Ansicht der Autoren der Studie unsicher.
Die dazugehörigen Darstellungen, die durch die Studie veröffentlicht wurden, präsentieren ein beeindruckendes Raubtier mit Krallen, die an Krummsäbel erinnern. Es ist jedoch erwähnenswert, dass dieses Wesen lediglich bis zur Kniehöhe eines Menschen gereicht hätte. Die Forscher beschreiben das Reptil selbst als: „Der Schädel zeigt einen scharfen, raubvogelähnlichen Schnabel, der seinen zeitgenössischen Dinosauriern um etwa 80 Millionen Jahre voraus war.“ Zusätzlich verfügte es über beachtlich große Hände mit langen, scharfen Krallen, was darauf hinweist, dass diese Tiere nicht ausschließlich auf vier Beine angewiesen waren, um sich fortzubewegen.
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