Du hast Dir mit der Aufzucht Deiner ersten Triops richtig Mühe gegeben und alle Tipps sorgfältig befolgt: die Wasserqualität, die Temperatur sowie das Licht passen in Deinem Aufzuchtbecken. Auch die Seemandelbaumblätter hast Du hinzugefügt. Und dennoch musst Du eines Morgens schockiert feststellen, dass alle Triops gestorben sind. Anscheinend völlig grundlos liegen sie auf dem Boden und rühren sich nicht. Warum sterben meine Triops? Liegt eine Krankheit vor? Das wirst Du Dich entsetzt fragen. Schließlich scheinst Du alles richtig gemacht zu haben. Vielleicht ist es Dir sogar mehrmals passiert, dass die Urzeitkrebse sterben und Deine Motivation für die Zucht ist im Keller. Warum sterben meine Triopse und was kann ich dagegen tun? In diesem Artikel erfährst Du die häufigsten Gründe, warum Deine Urzeitkrebse sterben und wie Du die häufigsten Anfängerfehler vermeidest.
Warum sterben meine Triops?: Robuste und zugleich empfindliche Wesen
Triops sind einerseits sehr robuste Tiere, sie haben schon einen Weltraumflug überlebt. Schließlich haben sie es seit über mehr als 220 Millionen Jahren geschafft zu überleben und sind damit die älteste bekannte und lebende Tierart. Die Tatsache, dass Urzeitkrebse die Dinosaurier überlebt haben, spricht natürlich für die Robustheit dieser winzigen Lebewesen. Andererseits sind Triops sehr empfindliche Tiere und müssen ihren Körperinnendruck aufrechterhalten. Selbst kleinste Verletzungen und Blutergüsse können schon zum Tod führen. Mit den nachfolgenden Tipps erfährst Du die häufigsten Gründe, warum Deine Triops sterben und wie Du durch richtige Haltung, einem unerwarteten Tod entgegenwirken kannst.
Warum sterben meine Triops?: 1. Verletzungen
Blutergüsse, verursacht durch Verletzungen und Quetschungen sind mitunter die häufigste Todesursache bei den Urzeitkrebsen. Bei uns Menschen ist dies kein Problem, nach einer bis zwei Wochen ist der Bluterguss vorbei. Doch die Triops haben einen offenen Blutkreislauf und schon kleinste Quetschungen verursachen einen hohen Blutverlust. Das Blut kann auch entweichen und das ist leider ein tragisches Todesurteil für die Tiere. Viele Quetschungen lassen sich von außen leider nicht erkennen und einige Züchter fragen sich geschockt: Warum sterben meine Triops? Bedauerlicherweise kann man als Züchter nach einer Verletzung nichts mehr für die Tiere tun und muss feststellen, dass die Triops gestorben sind.
Was man jedoch tun kann und sollte, ist das Verhindern von Todesfallen für die Urzeitkrebse. Steine und Dekorationsgegenstände im Aquarium sollten fest am Boden sitzen und keinesfalls auf dem Sand stehen, damit sich die Triops durch den Sand unter die Steine hindurchbuddeln und von diesem gequetscht werden. Sowohl Steine als auch Filter sind eine häufige Todesursache, besonders Außenfilter mit einer hohen Saugkraft. Hierfür empfiehlt es sich, einen Filterschwamm vor dem Filtereinlass zu verwenden.
2. Häutungsprobleme
Eine weitere Todesursache für Triops sind Probleme beim Häuten. Die chininhaltige Außenhülle der Triops wächst einfach nicht mit den Tieren, sodass die alte Hülle abgeworfen wird. Bei der Häutung kommt es jedoch häufig in zwei Fällen zu Problemen. Das erste Problem ist eine proteinarme Ernährung. Es kommt vor, dass Triops es nicht schaffen aus der Hülle herauszukommen und anschließend sterben. Daher sollte man schon im Nauplienstadium die Triops mit ausgewogener und proteinreicher Ernährung versorgen, um nicht feststellen zu müssen, dass die Triops gestorben sind.
Das zweite Problem ist zu hartes Wasser. Insbesondere Leitungswasser kann in manchen Städten hart sein und für Häutungsprobleme bei Deinen Urzeitkrebsen führen.
3. Wasserwerte
Wenn Du als Züchter nicht auf die Wasserwerte und die Wasserqualität achtest, sterben Deine Triops sehr schnell. Du solltest alle paar Tage etwas frisches Wasser hinzufügen und alle 14 Tage einen großen Wasserwechsel im Aquarium durchführen. Dabei wird gut ein Drittel des Wassers gewechselt. Es sollte nicht zu viel Wasser gewechselt werden, da es schnell zu einem Ungleichgewicht im Aquarium kommen kann. Wenn sich die Werte abrupt ändern, kann das schwerwiegende Folgen für die Triops haben. Du kannst Wasser aus dem Fluss, einem Bach, See oder Regenwasser verwenden. Genauso kannst Du destilliertes Wasser oder kohlesäurefreies Wasser aus dem Supermarkt nehmen. Dagegen solltest Du Leitungswasser entweder gar nicht verwenden oder nur dann, wenn Du sicher bist, dass dieses nicht zu hart ist. Für optimale Wasserwerte ist auch eine regelmäßige Reinigung des Aquariums unerlässlich.
→ Mehr Informationen zum Thema Wasser bietet der Hauptartikel: Welches Wasser für Triops ist das beste?.
4. Licht und Wärme
Warum sterben meine Triops? Einer der häufigen Gründe für den Tod Deiner Triops ist eine falsche und nicht konstante Wassertemperatur. Wenn es zu kalt oder zu warm ist, sterben die Urzeitkrebse. Für Arten wie Triops longicaudatus wird eine Wassertemperatur zwischen 24 und 28° C empfohlen, andere Arten wie Triops Australiensis benötigen Temperaturen zwischen 27 und 31° C. Im Winter solltest Du unbedingt einen Heizstab im Aquarium verwenden, um die optimale Wassertemperatur zu erreichen.
In der Tabelle kann man sehen, welche Temperatur für die häufigsten Arten erforderlich ist.
Triops Cancriformis | 20 – 24 °C |
Triops Longicaudatus | 23 – 26 °C |
Triops Longicaudatus Red | 23 – 26 °C |
Triops Beni kabuto ebi Albino | 22 – 25 °C |
Triops Granarius | 24 – 26 °C |
Triops Newberryi | 27 – 31 °C |
Triops Australiensis | 27 – 31 °C |
Gute Lichtverhältnisse sind genauso wichtig für das Überleben Deiner Triops wie die Wärme im Aquarium. Schließlich finden die Urzeitkrebse in ihrem natürlichen Habitat angepasste Lichtverhältnisse. Ist das Licht im Aquarium schwach oder gar nicht vorhanden, werden die Triops erst gar nicht schlüpfen. Alle Triops-Arten brauchen mindestens 12 Stunden helles Licht am Tag, dazu verwendest Du am besten eine LED-Lampe.
5. Falsche Fütterung
Würdest Du jeden Tag das Gleiche essen wollen? Vermutlich nicht. Daher solltest Du Deine Triops abwechslungsreich füttern. Die Triops Nauplien (Larven) sind nach dem Schlupf noch winzig und besitzen keine Zähne. Sie ernähren sich vom allerfeinsten Plankton, den sie aus dem Wasser filtern. Wenn Du nur destilliertes Wasser verwendest, wird dies dazu führen, dass in den ersten Lebenstagen zu wenig Mikroorganismen im Wasser sind und die Triops sterben. Aus diesem Grund solltest Du Fluss-, See- oder Regenwasser verwenden, da dieses Millionen winziger Organismen enthält und nahrhaft für die Triops ist.
Auf der anderen Seite darfst Du die Triops auch nicht überfüttern. Die Überfütterung ist neben dem Verhungern eine der häufigsten Todesursachen. Das Futter bleibt bei einem Überschuss oft am Boden liegen, verwest und setzt viele Schadstoffe frei. Danach wird man leider nur noch feststellen können, dass die Triops gestorben sind. Unerfahrene Triops-Züchter neigen aus Angst, die Triops könnten verhungern, gerne dazu, zu viel zu füttern. Diese Angst ist jedoch unbegründet. Urzeitkrebse können locker eine kurze Diät überstehen, Überfütterung jedoch schadet ihnen und dem Ökosystem. Urzeitkrebse können locker eine kurze Diät überstehen, Überfütterung jedoch schadet ihnen und dem Ökosystem.
→ Mehr Informationen zum Thema Fütterung bietet der Hauptartikel: Triops füttern.
Vorsicht vor anderen Aquarienbewohnern
Leider passiert es manchmal, dass die Triops von anderen Aquarienbewohnern angegriffen und aufgefressen werden. Im folgenden Video zeige ich euch, wie mein Triops von Schnecken attackiert wurde und starb. Aus diesem Grund sollten Triops nicht mit beliebigen Fischarten oder zu vielen Schnecken im Aquarium gehalten werden. Ein paar Schnecken sind in Ordnung, doch wenn es zu viele werden, werden sie zu einer Gefahr für eure Triops.
→ Mehr Informationen zum Thema Vergesellschaftung von Triops bietet der Hauptartikel: Diese Mitbewohner können ins Triops-Becken.
Warum sterben meine Triops? – Fazit
Nachdem Du alle notwendigen Informationen hast, welche Gründe ausschlaggebend für den Tod Deiner Triops sind, hast Du einen optimalen Leitfaden, um die Todesrate Deiner Urzeitkrebse zu minimieren. Die hier geschilderten Tipps sind fundiert und durch eine Vielzahl von Zuchten praktisch erprobt worden, dennoch stellen sie keine Garantie dar, dass Deine Urzeitkrebse nicht sterben. Oft ist es so, dass schwächere Tiere noch im Nauplienstadium nicht überleben und sich keine starken Tiere entwickelt. Somit kann es durchaus vorkommen, dass ein ganzer Zuchtansatz leider stirbt.
Lasse Dich davon nicht entmutigen und sieh es als einen Schutzmechanismus der Natur – sie möchte, dass nur die starken Exemplare überleben.
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